Ich saß am Wasser, auf einer Bank, unten am See. Es war eine lauwarme Nacht im Sommer. Der Mond spiegelte sich im Wasser und der Wellengang ging von 100 auf 0 zurück. Zumindest fühlte es sich so an. Der Wind wehte durch mein Haar, ich höre ein leises Pfeifen, vermutlich kam es vom Wind. Ich streckte die Füße ins Wasser, warmes Wasser! Es fühlte sich nach Sommer an. Es war Sommer und es war einer dieser Tage, an denen ich nichts tat und es genoss. Das kommt selten vor, um ehrlich zu sein. Eigentlich hasse ich Nichtstun. Es fühlt sich falsch an, wie verschwendete Zeit. Doch heute genoss ich das Nichtstun, wunderschön war es sogar.
Es machte mich so glücklich, einfach so da zu sitzen. Mit dem Füßen im Wasser, an einem der schönsten Fleckchen der Welt, ganz allein. Die Stille um mich herum brachte mich zum nachdenken. Ich dachte über vieles nach, am meisten aber über den Sinn des Lebens.
Nun, da ich so glücklich war an diesem Abend, habe ich beschlossen, dass mein ganz persönlicher Sinn des Lebens das GLÜCKLICH SEIN ist. Ich meinte, traurig sein und depressiv sollte wohl nicht der Sinn des Lebens sein, auch wenn es oftmals das Leben vieler Menschen ausfüllt.
Plötzlich hörte ich ein leises zwitschern. Ich drehte mich um und suchte beinahe verzweifelt nach dem Lebewesen, dass dieses Ton von sich gab, doch ich wurde nicht fündig.
Egal, dachte ich mir, und begab mich auf den Weg zurück zu dem Hotel, in dem wir wohnten.
Der Wind wurde stärker und somit wurde es von Sekunde zu Sekunde immer kühler. Ich frierte nicht, aber ganz warm war mir auch nicht. Plötzlich konnte ich erste Regentropfen auf meiner Haut spüren. Weiche Tropfen, die immer größer, schwerer und härter wurden. Ich liebe Regen wie diesen, also ging ich langsamer. Der Regen machte mich glücklich und verleitete mich wie so oft zum Weinen. Es waren keine traurigen Tränen, nein, es waren Freudentränen. Ich war glücklich. Und schockiert. Schockiert, weil ich nicht gedacht habe, das eine andere Umgebung einen so viel glücklicher machen konnte. Aber alles, was ich in diesem Moment fühlte, war pures Glück. Mir gefiel es auf einmal, am Leben zu sein und der Mensch zu sein, der ich bin.
Ich glaube, dieser Abend, diese Stadt und dieser Urlaub schenkten mir neuen Lebensmut und ganz viel Freude an den Dingen, die ich täglich tue und vor allem auch Freude an dem, was ich bin. <3
Grazie mille, bella italia ! :-*



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